Der Religion Raum geben
Christiane-B. Julius, Tessen v. Kameke, Thomas Klie, Anita Schürmann-Menzel
Im Sommer 1998 erschien der Sammelband Der Religion Raum geben. Kirchenpädagogik und religiöses Lernen (Lit, Münster) in der Grundlegungen-Reihe des RPI. Vor Ihnen liegt nun die Praxishilfe zu diesem Theorieband. Mit diesem Doppelwerk leistet das RPI einen religionspädagogischen Beitrag zu Theorie und Praxis der Kirchenpädagogik. Er ist erwachsen aus der Kursarbeit mit Vikarinnen und Vikaren sowie aus verschiedenen Lehrerfortbildungstagungen zu dieser Thematik. Diese Praxishilfe ist in Form und Inhalt das Ergebnis einer intensiven konzeptionellen Diskussion des AutoInnenkollektivs. Wichtig war uns, die sich vielerorts verfestigende Praxis theologisch-liturgisch und religionsdidaktisch zu profilieren, sie also kritisch gegenzulesen. Eine Kirche ist kein beliebiger Raum - Lernwege innerhalb eines solchen Raumes haben sich darum immer auch besonderen Angemessenheitskriterien zu stellen. Kirchenpädagogik ereignet sich im Vorhof heiligen Geschehens. Die hier angebotenen Materialien eignen sich für Kirchenführungen, Begehungen im Rahmen des Konfirmanden- und Religionsunterrichts, aber auch für verschiedenste Gemeindeveranstaltungen, d. h. zu den Zielgruppen zählen wir keineswegs nur Kinder bzw. Schulklassen. Kirchenpädagogik erweist sich auch und gerade für Erwachsene als eine kreative Wahrnehmungshilfe für Gestalt gewordene Religion.
Der Einschulungsgottesdienst
Lena Kuhl, Martin Küsell
Schulgottesdienste stellen eine Art Schnittstelle dar, in der beide Seiten - Schule und Kirche - partnerschaftlich aufeinander zugehen, um gemeinsam eine Verantwortung wahrzunehmen, die ihnen vom Gesetzgeber zugesprochen worden ist. So hat sich dieses Feld der Zusammenarbeit von Schule und Gemeinde über Jahre hinweg an vielen Orten - wenn auch oft unter schwierigen Bedingungen - gehalten. Nicht ausschließlich den einzuschulenden Kindern, aber insbesondere ihnen, gilt das gemeinsame Angebot, diesen Festtag auch christlich-religiös zu begehen und damit einen möglicherweise ersten Zugang zu religiösen Praxisformen zu gewinnen. Die Arbeitshilfe enthält neben einigen Vorüberlegungen zur Situation der Kinder, der Eltern und Angehörigen, der Schule und der Gemeinde viele praktische Hinweise und 9 Vorschläge zur Durchführung. Dabei handelt es sich um Einschulungsgottesdienste, die z. T. aus Initiative der Schule bzw. einzelner Lehrkräfte ent- standen sind, z. T. aber auch in Verantwortung der Gemeinde (Pastor/in, Diakon/in).
Nähe und Distanz
Michael Wermke
Die Arbeitshilfe stellt zentrale Texte zum christlich-jüdischen Verhältnis von Martin Luther, Moses Mendelsohn und Dietrich Bonhoeffer vor und interpretiert sie hinsichtlich ihrer theologischen und biographischen Verortung.
Auf der Suche nach Gottes Geist
Lena Kuhl
Mit einer Arbeitskartei Pfingsten für die freie Arbeit (mit 16 Din A 4 Karteikarten).
Nicht immer im Gleichschritt
Lena Kuhl
Die Mappe enthält ein 28seitiges Heft mit einer Einführung, in der die Begriffe für offenere Unterrichtsformen gegeneinander abgegrenzt dargestellt sind. Die positive Wirkung eines begrenzten Einsatzes von Phasen freier Arbeit wird deutlich. Es werden Hinweise zum Einsatz und Gebrauch der Materialien gegeben. Darüber hinaus enthält das Heft Angaben über Literatur und Videofilme, die zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema anregen. Eine Vorschlagsliste für Bücher in der Religionsecke ergänzt die Anregungen. Der Materialteil besteht aus Spielplänen bzw. Spielkarten und aus zwei Arbeitskarteien. Die Spiele sind überwiegend zu biblischen Geschichten entwickelt und setzen ihre Kenntnis voraus. Die Kinder können die Geschichten im Spielverlauf in einer ihnen sehr angemessenen Sprache nacherleben. Die Ereigniskarten ermöglichen fast durchgehend eine Übertragung auf Alltagssituationen und einen emotionalen Nachvollzug. Auf diese Weise können sowohl Inhalte des Religionsunterrichts gefestigt als auch soziale Erfahrungen gestärkt und vertieft werden. Bei der Erarbeitung der sehr umfangreichen Advent-Weihnachten-Kartei und auch der kleineren Kartei zum Thema Frieden haben die an der Entwicklung Beteiligten auf Kopiervorlagen weitgehend verzichtet und eher Anregungen zum Lesen, Schreiben, Malen, Basteln, zu Freiarbeitsmaterialien, Spiel und Tun gegeben. Alle Materialien sind gebrauchsfähig auf Karton gedruckt.
Evas Töchter
Dirk Röller, Beate Blatz, Julia Kuhlmann, Gisela Röller, Achim Sinhuber, Ute Sinhuber, Kay-Britta Stoffers
Dieses Heft liegt etwas quer zum gängigen Themenrepertoire: Geschlechterdifferenz – Geschlechterverhalten – Geschlechterrollen: Diese Themen werden im Religionsunterricht entweder nur am Rande berührt, oder sie werden aus der Perspektive einer mehr oder weniger kritischen Rezeption feministischer Theologie in den Blick genommen. Die Beiträge dieses Heftes halten sich von der feministischen Theologie durchaus nicht fern – sie kommen aber ganz ohne Überzeugungseifer und ohne jede Nähe zu weltanschaulichen Überhöhungen und Zuspitzung aus, ohne deswegen auf Parteilichkeit zu verzichten.